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15.03.2022, Fachveranstaltung „INTEGRATION. MADE IN BERLIN.“, Berlin

Berliner Botschafter berichten über ihre Erfahrungen

Am 15.03.2022 fand die Online-Fachveranstaltung „INTEGRATION. MADE IN BERLIN. Geflüchtete Menschen auf dem Berliner Ausbildungsmarkt. – Erreichtes. Künftiges. Good Practices.“ von ARRIVO BERLIN statt. Die Veranstaltung richtete sich an Personen, Projekte und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft und wurde von über 200 Teilnehmenden besucht.

Nach der Einführung in die Veranstaltung durch die Moderatorin Merve Navruz begrüßten Katja Kipping, die Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, und Dr. Johnny van Hove, Projektleitung der Technischen Koordinierung ARRIVO BERLIN / BUS gGmbH, das Publikum. Mit einem Rückblick auf die letzten acht Jahre von ARRIVO BERLIN startet Dr. Johnny Van Hove den inhaltlichen Teil der Konferenz.

Botschafter als Experten eingeladen

Nach Impulsvorträgen von Margrit Zauner, Leiterin der Abteilung Arbeit und Berufliche Bildung bei der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, und Oliver Kurz, Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Berlin-Brandenburg (Fachbereich Marktentwicklung/Migration), wurde um 11 Uhr die Podiumsdiskussion eröffnet. Diese wurde durch das Team von ARRIVO BERLIN moderiert und begleitet.

In der Diskussion „Theorie meets Praxis“ äußerten sich vor allem die zwei Botschafter als eingeladene Experten: Alaa Alshihan und Zaid Ali Kadhim Al Jaafari konnten über ihren Weg ins Handwerk berichten.

Spracherwerb als essenzielle Voraussetzung

Beide Botschafter betonten dabei, wie wichtig die Sprache für die Integration für sie gewesen sei. Besonders die Fremdwörter in der Berufsschule seien anfangs schwer zu erlernen gewesen, berichtete Zaid Ali Kadhim Al Jafaari. Aber genau in dieser schwierigen Lage konnte Al Jafaari sich auf den Rückhalt in seinem Betrieb verlassen. Sein Chef, so erzählt er, war immer als Ansprechperson für ihn da und hat auch eine individuelle Sprachunterstützung organisiert.

Sprache, so Alexander Fourrestié (ARRIVO BERLIN Hospitality), sei ein wichtiges Thema, denn auch der Stolz auf die Arbeit, drücke sich oft durch spezielle Wörter und Begriffe aus.

Botschafter fühlen sich wohl in ihren Betrieben

Auch Alaa Alshihan, der seine Ausbildung erst vor Kurzem abgeschlossen hat, betonte, die Sprache sei „das Schwierigste“ gewesen. Aber er habe viel Unterstützung erhalten, auch von ARRIVO BERLIN und von seinem Betrieb. Nach anfänglichem Kennenlernen und Aufeinandereinlassen seien seine Kolleg*innen im Betrieb nun „wie eine Familie“ für ihn. Für die Zukunft wünsche er sich, „dass geflüchtete Menschen irgendwann nicht mehr nur als Geflüchtete angesehen werden, sondern als Bürger dieses Landes“.

Auch Zaid Ali Kadhim Al Jafaari betonte, er verstehe sich gut mit seinen Kolleg*innen und würde gerne weiter Glaser bleiben: „Ich arbeite gerne mit dem Gefühl und mit den Händen und kann mir gut vorstellen, in dem Bereich zu bleiben.“

Gemeinsamer Workshop von VIA e. V. und BBH

Gemeinsam mit dem Regionalbüro Berlin des VIA e. V. – Verein für internationalen und interkulturellen Austausch – führte das Team von BBH auch einen Workshop zum Thema „Community-basierte Ansprache und Kooperation mit Migrant_innenorganisationen“ durch. Der Workshop im Rahmen der Fachveranstaltung stieß auf großes Interesse.

Die Teilnehmenden tauschten sich unter anderem über ihre Erfahrungen mit den Kooperationen von Migrantenorganisationen aus und diskutierten über geeignete Formate zur Ansprache der Zielgruppe der Ratsuchenden in sozialen Medien.

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Ihre Kontaktperson:

Irena Büttner

Leiterin des Teilprojekts ARRIVO BERLIN Ausbildungscoaching

Das Projekt in Trägerschaft der Handwerkskammer Berlin berät Unternehmen und bietet deren Auszubildenden mit Fluchthintergrund ein individuelles Coaching mit dem Ziel, die Berufsausbildung erfolgreich zu beenden.

buettner@hwk-berlin.de

030 25903 - 388