„Ich möchte etwas von dem zurückgeben, was ich in Deutschland erhalten habe. “
Beruf und aktuelle Position: Friseur (Meister und Inhaber)
Handwerkskammer: Aachen
Betrieb: Milad Barber und Hairstylist
Gesprochene Sprachen: Aramäisch, Arabisch, Kurdisch, Englisch, Deutsch
Mein beruflicher Weg
Neben meinem Hauptberuf in der IT-Branche war ich bereits im Irak nebenberuflich als Friseur im Salon meines Vaters tätig. Nach der Flucht aus dem Irak wollte mein Vater auch in Deutschland als Friseur arbeiten, weshalb ich diesen Beruf gewählt habe.
Seit Ende November 2015 lebe ich mit meinen Eltern und zwei Schwestern in Deutschland.
Nach Absolvierung der erforderlichen Deutschkurse und des Integrationskurses habe ich am 01.09. 2016 eine Friseurausbildung begonnen und diese am 20.6.2018 mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Während dieser Zeit war ich, gefördert durch ein Erasmus-Stipendium, für drei Wochen für ein Praktikum in London. Danach habe ich mehrere Seminare in Belgien besucht und den Belgischen Gesellenbrief erhalten. Am 11.7.2018 habe ich bei der HWK Aachen eine Ausbildung zum Friseurmeister begonnen und diese mit dem Meisterbrief am 15.12.2018 abgeschlossen. Meinen Friseursalon habe ich am 28.9.2019 zusammen mit meinem Vater eröffnet.
Weil ich keine Deutschkenntnisse hatte, war ich dankbar, dass ich neben den VHS-Kursen ab Ende Januar 2016 von einem ehemaligen Deutschlehrer Unterricht erhielt, der mich auch während meiner Ausbildung begleitet hat. Unterstützung habe ich aber auch von vielen anderen Menschen erhalten, etwa von dem Pfarrer und dem Diakon meiner Kirchengemeinde, von meiner Berufsschullehrerin, von der Obermeisterin bei der HWK Aachen, um nur einige zu nennen. Unterstützt haben mich aber auch die Mitarbeiter des Job-Centers und vor allem der HWK Aachen.
Meine aktuelle Position
An meinem Beruf gefällt mir, wie ich den Rückmeldungen entnehmen kann, dass ich die Wünsche meiner Kunden erfülle und, dass ich Kontakt zu Menschen habe.
An meinem Salon gefällt mir, dass ich mein eigener Chef bin.
Meine beruflichen Perspektiven und weiteren Ziele
Mein Ziel ist es, so perfekt wie möglich zu arbeiten, weshalb ich auch an Fortbildungen und Seminaren teilnehme. Ferner will ich einen Beitrag zu meinem Berufstand leisten. So bin ich etwa Mitglied des Prüfungsausschusses der Friseurinnung Euskirchen. Auch werde ich Auszubildende betreuen.
Meine Botschaft für andere Menschen
An der Initiative beteilige ich mich, weil aus meiner Sicht das Handwerk in Deutschland sehr gute Zukunftsaussichten hat. Vor allem möchte ich aber etwas von dem zurückgeben, was ich in Deutschland erhalten habe. Das ehrenamtlich zu tun, ist für mich selbstverständlich.
Mein Rat ist, so perfekt wie möglich zu arbeiten und sich fortzubilden, wo immer es möglich ist.
Wer nach Deutschland kommt, sollte offen auf die Menschen zugehen, dann dürfte er überwiegend gute Erfahrungen machen. Er sollte großen Wert darauf legen, die deutsche Sprache zu erlernen. Er sollte ferner versuchen, sich zu integrieren. So bin ich Mitglied in einem Chor, ferner im Pfarrgemeinderat und in der Flüchtlingsinitiative.
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Ihre Kontaktperson
Ralf Eylmanns
Regionale Koordinierung der Initiative
Berater, Bildungslotse und Bildungscoach
Tel.: +49 241 471-162